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Black Team – Academy #3

Bist du 190 groß? Montiere deine Gabel bei 150. Bist du 180 groß? Montiere deine Gabel bei 140.

Das wäre etwas zu einfach!

Die Gabelbaumhöhe ist eine sehr individuelle Einstellung, die von deinem Können, deiner Statur, deiner Stärke, der Windstärke, den Wellen und natürlich davon abhängt, ob du vor hast mehr up- oder mehr downwind zu surfen, aber eben nicht nur das!

Die Art, wie dein Material entworfen und getuned ist spielt auch noch eine Rolle.

Wenn das Board sehr frei wird, muss die Gabel weiter runter. Wenn das Board sehr flach gleitet, muss die Gabel höher.

Die Höhe variiert entsprechend der Kontrolle oder der Power, die du während des Surfens erreichen möchtest. Mit der Gabelbaumhöhe kannst du diese beiden Parameter einstellen bzw. verändern. Die Höhe ist zusammen mit der Mastfußposition und der Länge der Trapeztampen eine der drei Einstellmöglichkeiten, die es uns ermöglichen, unser Material möglichst effektiv zwischen Power und Kontrolle einzustellen.

Abhängig von der Körpergröße und dem Gewicht kann die Gabelbaumhöhe sich ein paar cm verändern, aber das Prinzip bleibt für jeden das gleiche. Stell dich auf dein Board und der Verstellbereich liegt zwischen Mund und Brustbereich. Also haben wir leicht einen Verstellbereich von 20cm.

Die Regel ist einfach: Hoher Gabelbaum = mehr Power. Niedriger Gabelbaum = mehr Kontrolle.

Warum liefert eine hohe Gabel mehr Kraft? Ganz einfach, man steht aufrechter und dadurch wird automatisch die Lee-Kante des Boards mehr belastet. Das erlaubt es, mehr Druck auf die Finne zu geben und die meiste Power aus diesen beiden Komponenten zu generieren. Das Board fliegt mehr, man wird schneller bei Leichtwindbedingungen und kann besser Höhe ziehen.

Andrea Cucchi ITA-1

Warum liefert eine niedrigere Gabel mehr Kontrolle? Die Gabel niedriger zu machen ist ein bisschen wie den Mastfuss nach vorne zu schieben. Das Gewicht geht etwas mehr auf den vorderen Fuss, also weniger Druck auf dem hinteren Bein und weniger Druck auf der Finne und der Lee Kante. Darum erreicht man, wenn man überpowert ist mit einer niedrigeren Gabel mehr Kontrolle.

Normalerweise ist die beste Position bei Leichtwindsegel, also Segeln über 7.5qm zwischen Kinn und Schultern. Bei Segeln von 7 bis 8qm ist Schulterhöhe eine gute Position und man kann 2cm nach unten gehen, wenn der Wind viel stärker wird. Ab Segeln von 6.5qm und kleiner empfehlen wir den Brustbereich als Höhe. Besonders, wenn Wind und Wasserbedingungen schwierig werden. Aber auch bei einem 10qm Segel kann man die Gabel auf Schulterhöhe setzten, wenn man in starken Wind gerät. Genauso kann man bei einem 6.3er Segel die Gabel auf Mundhöhe setzten, wenn man unterpowert ist.

Die Gabelbaumhöhe hängt mehr von der Windstärke als von den Wellen ab. Bei welligen Bedingungen muss man mehr mit der Trapeztampenlänge spielen, aber das kommt in einem der nächsten Artikel.

Schaut euch mal die Bilder von Anders Bringdal und Andrea Cucchi beim Defi Wind an. Beide bei über 40 Knoten Wind und mit 5.6er Segeln. Beide haben die Gabel sehr niedrig, unterhalb der Mitte des Gabelbaumausschnitts.

Und beide sind über 190 groß! (Die Trapeztampen sind kurz, weil das Wasser flach ist und sie nicht mehr Länge brauchen um die Wellen zu absorbieren. Merkt euch das für das nächste Mal.)

Also, wenn diese beiden gestandenen Männer mit niedrigem Gabelbaum herum surfen, heißt es nicht, dass du ein Looser bist, wenn du deine Gabel tief fährst! Die Gabelhöhe ist ein wichtiger Punkt, wenn man mit Power und Kontrolle herum experimentiert.

Tobi Ullrich

Einige Windsurfboards bleiben mit ihrer Nase sehr hoch über dem Wasser und fühlen sich sehr frei an, andere bleiben eher niedrig und fühlen sich dadurch leicht zu kontrollieren an. Auf einem Board, das sehr hoch gleitet wirst du automatisch die Gabel niedriger haben müssen als auf einem Board das flach gleitet und mehr Lift vom Trim braucht.

Wenn du noch einmal darüber nachdenkst sind Gabelbaumhöhe, Mastfussposition und Tampenlänge alles Instrumente, die man benutzt um das Verhältnis von Power zu Kontrolle zu optimieren.

So, welche Komponente als erstes verändern? Wenn du den zweiten Teil unserer Black Team Tips gelesen hast, wirst du eine Ahnung davon haben. Heute haben wir gelernt, dass man die Gabelbaumhöhe benutzen kann, um das Verhältnis von Power und Kontrolle bei stärker oder schwächer werdendem Wind optimal einzustellen.

Hier noch ein kurzer Überblick, um vorbereitet zu sein, bevor wir bei den nächsten Dingen ins Detail gehen.

Starker Wind: Mastfuß weiter vor als normal, Gabel runter. Tampen lang bei welligen Bedingungen und kurz bei Flachwasser.

Leichter Wind: Mastfuss weiter hinter als normal. Gabel hoch. Tampen kurz bei Flachwasser und mittel bis kurz bei Chop.

Du fühlst dich während des Surfens müde oder hast keine Kontrolle? Gabel runter.

Du fühlst dich langsam und alles fühlt sich nicht direkt an? Gabel hoch.

Du willst effektiver/ mehr Upwind surfen? Gabel hoch.

Danke an Point-7 für die Erlaubnis die Texte und Bilder zu verwenden!

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